Betrifft: Anarchismus. Leitfaden in die Herrschaftslosigkeit

Von Nicolas Walter u. einem biogr. Nachwort von Natasha Walter. Herausgegeben, neu aus dem Englischen übersetzt, mit einem Geleitwort, Anmerkungen und einer kommentierten Anarchismus-Bibliografie versehen von Jochen Schmück.

Potsdam: Libertad Verlag, 2018 (3. aus d. Engl. neu übersetzte und erweiterte Ausgabe). Paperback, 200 Seiten, ISBN: 978-3922226284. 14,80€. Direktkauf bei aLibro.

„Betrifft: Anarchismus“ von Nicolas Walter ist ein „Klassiker“ des neuen Anarchismus, der sich im Zuge der 1968er Revolte in fast allen westlichen Industriestaaten herausgebildet hat. Die als eine neuzeitliche Positionsbestimmung gedachte Schrift wurde erstmals 1969 in der hundertsten Ausgabe der in England in den Jahren 1961-1970 erschienenen anarchistischen Monatsschrift „Anarchy“ veröffentlicht. Kurze Zeit später erschien Walters Einführungstext auch als separater Buchtitel, dem weitere tlw. veränderte Ausgaben folgten. Inzwischen existieren Übersetzungen ins Chinesische, Dänische, Deutsche, Französische, Griechische, Italienische, Japanische, Jiddische (Argentinien), Niederländische, Portugiesische, Polnische, Russische, Serbokroatische, Spanische und Türkische.

Der Text informiert über die Stellung der Anarchist*innen zu den wichtigsten Gesellschaftsfragen und gibt einen leicht verständlich geschriebenen Überblick über die verschiedenen theoretischen Strömungen des Anarchismus und deren Aktionsformen. In einem biografischen Nachwort informiert Natasha Walter über Leben und Werk ihres Vaters Nicolas Walter. Die im Anhang des Buches veröffentlichte kommentierte Anarchismus-Bibliografie des Herausgebers umfasst rund 250 Titel und bietet eine gute Hilfestellung bei der weiterführenden Lektüre zum Thema Anarchismus.

Über den Autor

Nicolas Walter (geb. am 22. November 1934, gest. am 7. März 2000) entstammte einer Familie der englischen Mittelklasse mit traditionell radikalen Ansichten über Religion und Politik. Er studierte in Oxford Geschichte und war nach Beendigung seines Studiums publizistisch tätig. Er hat zahlreiche Schriften insbesondere zu den Themen Anarchismus und Atheismus verfasst. Seit 1958 engagierte sich Walter als Anarchist aktiv in der Antikriegsbewegung Großbritanniens. Er war Gründungsmitglied des antimilitaristischen „Comitee of 100“ und der im Untergrund arbeitenden Gruppe „Spies for Peace“ (Spione für den Frieden), die 1963 die bis dahin geheim gehaltenen Vorbereitungen der britischen Regierung zur Führung eines Atomkrieges aufdeckte.

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